Rikudou Sennin
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Ein halbes Jahr ist es bereits her – und dennoch fühlte er sich immer noch, als würde ein Teil von ihm fehlen.
Gaara hatte sich zwar körperlich wieder erholt, doch die grässliche Erinnerung würde auf ewig bleiben, wie der Shukaku ihm entrissen worden war. Ebenso wie das beängstigende Gefühl der Leere, welches ihm nach seinem Tod erwartet hatte.
Er hielt inne und schloss die Augen, als ihn Trauer über das Opfer Chiyos überkam, die ihn auf Kosten ihres eigenen Lebens zurück in diese Welt geholt hatte. Es folgten Wut, Schuldgefühle und Unverständnis, seine Gedanken überschlugen sich: Wie hatte es nur so kommen können? Wie hatte er sich von einem einzelnen Akatsuki-Mitglied gefangennehmen lassen können? Der Angriff war direkt nach seiner Rückkehr von den Chuuninprüfungen erfolgt; das Dorf war folglich noch immer in höchster Alarmbereitschaft gewesen. Es hätte nicht passieren dürfen, nicht passieren sollen.
Und doch war es geschehen.
„…dafür sorgen, dass der Rest der Jinchuuriki in Sicherheit sind!“
Tsunades eindringliche Stimme holte den Kazekage aus seinen Gedanken. Er sollte sich lieber auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Die Versammlung war schließlich nur seiner Genesung willen aufgeschoben worden.
„Bei allem Respekt, Hokage-Sama, ich denke Iwagakure ist sehr wohl alleine in der Lage, auf seine beiden Jinchuuriki aufzupassen. Ich habe in meinem Leben schon Schlimmeres gemeistert. Ganz ehrlich weiß nicht einmal, warum wir dieses Treffen überhaupt abhalten.“
Der alte Mann mit dem Namen Oonoki stützte sich bei seiner Rede mit den Händen auf den runden Tisch in der Mitte der fünf anwesenden Kage und bewegte sich scheinbar etwas zu rasch dabei in eine aufrechtere Position, was zur Folge hatte, dass er sich plötzlich an den Rücken packte und mit einem schmerzverzerrtem Gesicht seine alte Knochen wieder auf den Stuhl rückte.
„Das sehe ich ähnlich. Der Nibi und Hachibi sind bei uns sicher. Kumogakure braucht keine Hilfe von außen.“, sprach der Yondaime Raikage, „Ganz besonders nicht von Konohagakure! Wir werden uns nicht darauf einlassen, Konohanin in unser Dorf zu lassen. Und schon gar keine Shinobi aus Kirigakure. Ich verstehe nicht einmal, was ausgerechnet die hier wollen. Das Reich des Wasser hat sich doch schon immer aus allem rausgehalten, und außerdem wurde diese verdammte Organisation doch überhaupt erst dort gegründet.“
Die verschränkten Armen verliehen den Worten des bereits stehenden Yondaime Raikage mit seiner Größe und Statur noch einmal Nachdruck. Seine Mimik bewegte sich wie üblicherweise überhaupt nicht, was seinen gerade gesprochenen Worten keineswegs die Strenge nahm. As Blick wanderte von Tsunade zu Mei, würdigte sie aber nur einen kurzen Moment seiner Aufmerksamkeit, bis er wieder die Hokage ansah.
„Kirigakure hat das gleiche Recht bei diesem Treffen anwesend zu sein wie Ihr, Raikage-Sama. Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen – Die Akatsuki wird sich zweifellos auch noch den Rest der Bijuu holen wollen! Die letzten Monate waren allenfalls eine Verschnaufpause! Wir müssen herausfinden, was genau sie mit ihnen vorhaben, und dabei die verbliebenen Jinchuuriki beschützen. Dazu sollten sollten wir zusammen arbeiten; unseren Stolz und alte Differenzen beiseitelegen, sonst erwartet uns wahrscheinlich Schlimmeres, als wir uns momentan vorstellen können.“
Tsunade hatte monatelang kämpfen müssen, dieses Treffen zu organisieren, da es alles andere als einfach gewesen war, die fünf Kage an einen Tisch zu bekommen. Es wurde extra einen neutraler Boden für das Treffen gewählt; abseits in Kawa no Kuni. Doch trotz allem waren die Fronten in einer Weise verhärtet, wie selbst die Hokage es nicht vermutet, oder zumindest gehofft, hatte. Ihre äußerliche bestimmende und entschlossene Fassade passte daher überhaupt nicht zu dem flauen Gefühl in ihren Magen, dass dieses Treffen wohl nicht den erwünschten Effekt haben würde; und zwar, dass sich alle gemeinsam als Allianz gegen die Pläne der Akatsuki stellten.
„Ich heiße nicht gut, was der Yondaime Mizukage während seiner Amtszeit für Schaden angerichtet hat und auch kann ich nicht abstreiten, dass wir in unserer Vergangenheit viele schreckliche Dinge in unserem Land erlebt haben. Doch sollten wir versuchen, ein neues Kapitel aufzuschlagen und unser Bestes zu tun, dieses Problem zu lösen. Der Sanbi wurde neu versiegelt, nachdem Karatachi Yagura verstorben ist, und der Rokubi befindet sich unter ständiger Bewachung durch unsere besten Shinobi. Dennoch bin auch ich der Meinung, dass ein gemeinsames Vorgehen unser aller Reihen stärken und besser für die Vorhaben der Akatsuki wappen würde.“, pflichtete die Fünfte Mizukage in sachlichem, aber überzeugtem Tonfall bei. „Und bei aller Wertschätzung für Eure Worte und Impulse haben wir den jungen Kazekage noch nicht angehört. Seine Meinung sollten wir ebenfalls respektieren, schließlich hat es ihn persönlich am stärksten betroffen.“
Meis Blick wanderte zu Gaara, welcher immer noch ein wenig gedankenverloren zwar dem Gespräch lauschte, aber eher mit seinen eigenen Überlegungen beschäftigt war. Nach der direkten Ansprache der Mizukage nickte er kurz dankend und zustimmend, ehe sich seine Erfahrungen, Worte und Gedanken langsam zu seiner Rede formten. Er schob seinen Stuhl zurück, stand auf und stützte seine Hände bestimmt auf den Tisch und sah alle Anwesende nacheinander eindringlich an.
„Die Akatsuki ist eine Gefahr für uns alle. Eine Bedrohung, die unserer aller Nationen gefährdet und die es gilt, aufzuhalten. Alle Informationen, die wir bereits haben, deuten darauf hin, dass sie ihre Augen und Ohren überall haben. Sie besitzen Informanten, Ressourcen und einige der stärksten Nukenin aus den unterschiedlichsten Dörfern.“, legte er die Faktenlage dar. Wie immer war seine Miene unbewegt, seine Stimme fast monoton. „Alleine werden wir das nicht schaffen. Nur gemeinsam haben wir eine realistische Chance, dieser Organisation Einhalt zu gebieten und die zu beschützen, die auf uns zählen und uns vertrauen. Lasst uns unsere Differenzen begraben und etwas Neues aufbauen. Etwas Einheitliches, was nicht auf Vorurteilen und der Vergangenheit beruht, sondern sich auf die Zukunft konzentriert!
Seine Stimme wurde am Ende lauter, als er es vorgesehen hatte. Ganz genau genommen wurde die ganze Rede größer, als er sich vorgenommen hatte, aber das Endergebnis konnte sich sehen lassen. Sein Blick lag durchdringend eher auf der rechten Seite des Raumes, wo sich der Raikage und der Tsuchikage aufhielten. Diese beiden waren wohl die Fäden, an dem diese Allianz zerreißen würde, bevor sie überhaupt begonnen hatte.
Oonoki fing an zu lachen, was sogleich in ein Husten stolperte. Er räusperte sich, schüttelte den Kopf und wandte sich dann an den immer noch stehenden Kazekagen.
„Ach Jungchen, das war eine beeindruckende Rede. Nur denkst du, ein paar schöne Worte können alles vergessen machen? Kriege, Leid und Schmerz, die uns zugefügt wurden, können nicht einfach durch ein bisschen Palaver ungeschehen gemacht werden. Noch dazu, wenn sie von einem so jungen Kagen gesprochen wurden, der noch ganz grün hinter den Ohren ist!“, schnaufte der Alte und verschränkte die Arme in einer abschließenden Geste, „Mehr gibt es für uns hier nicht zu besprechen. Iwagakure verabschiedet sich und verspricht, dass jeder Grenzüberschritt ganz gleich welcher Absicht entsprechend geahndet wird.“
Damit erhob sich der alte Mann und verließ den Saal. Der Blick des Raikage lag verfolgend auf ihm und ein Lächeln zuckte an dessen Mundwinkel. Er schaute erst kurz Richtung Gaara und dann zu Tsunade.
„Auch wenn ich den alten Greis nicht leiden kann: Ich gebe ihm Recht. Wir können selbst auf uns aufpassen, und das ist mein letztes Wort in dieser Angelegenheit. Soll die Akatsuki ruhig kommen; wir werden sie erwarten!“, donnerte er und schlug mit der Faust auf den Tisch. Dann wandte auch er sich zum Gehen und ließ Mei, Gaara und Tsunade schweigend zurück.
Nach ein paar Momenten der Stille erhob sich schließlich Meis Stimme.
„Kirigakure wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln helfen und versuchen, der Bedrohung damit Herr zu werden. Es ist bedauerlich, dass der Tsuchikage und der Raikage nicht einsichtig sind. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass wir es auch ohne sie schaffen werden.
Tsunade nickte. „Ihr habt hat Recht, Mizukage-Sama. Wir müssen das Beste aus dieser Situation machen und uns so gut unterstützen, wie es uns nur möglich ist. Gemeinsam werden wir diese Gefahr überwinden!
Sie schlug mit ihrer Faust in die flache Hand, um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren, doch innerlich war sie sich da nicht so sicher. Rasch drängte sie die Sorgen beiseite, da es nun galt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Das Verfassen eines Abkommens zwischen den verbliebenen Dörfern, um ihre Allianz in Stein zu meißeln.
Er liest sich wie folgt…
Rikudou Sennin
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– Akanegumo no Keiyaku –
Pakt der roten Wolken
Pakt der roten Wolken
Vertragspartner:
Tsunade – Konohagakure (Hi no Kuni)
Gaara – Sunagakure (Kaze no Kuni)
Mei Terumi – Kirigakure (Mizu no Kuni)
Dieser Vertrag, unterzeichnet von den Kagen der großen Kakurezato, verpflichtet sämtliche Parteien dazu, alles Erdenkliche und in ihrer Macht stehende zu tun oder in die Wege zu leiten, um die Organisation Akatsuki aufzuhalten und zu zerstören.
Die Personen, in denen die neun Chakradämonen (Bijuu) versiegelt sind, im Folgenden als Jinchuuriki bezeichnet, müssen unter allen Umständen beschützt und die Akatsuki oder diesen zugewandte Gruppierungen davon abgehalten werden, der Bijuu habhaft zu werden.
Folgende Punkte wurden vereinbart:
- Die oben genannten Parteien verpflichten sich, keine feindlichen oder den anderweitig kompromitierenden Operationen durchzuführen, die die Vertragspartner betreffen, oder solche zu unterstützen. Das beinhaltet auch Spionagemissionen jeglicher Art.
- Bürger oder Shinobi der oben genannten Parteien haben freies Reiserecht zwischen den Kakurezato der teilnehmenden Parteien, auch wenn von Shinobi Grund und Reiseziel in Erfahrung gebracht werden darf.
- In jedem der drei Kakurezato werden Kontaktpersonen integriert, um schnellen Informationsaustausch und Hilfeleistungen zwischen den Vertragspartner sicher zu stellen.
- Informationen über die Organisation Akatsuki oder Meldungen über von ihr geplante Aktionen müssen schnellstmöglich mit allen der obengenannten Parteien geteilt werden.
- Für die Subjekte "Sanbi" und "Rokubi", momentan in Kirigakure befindlich, müssen neue Wirte gefunden werden. Bis dahin müssen die jeweiligen Bijuu, und im Anschluss die neuen Jinchuuriki, sowie der Wirt des Subjekts "Kyuubi" unter besondere Beobachtung gestellt werden.
- Die Vertragspartner verpflichten sich, das zu jetzigem Kenntnisstand noch nicht unter Kontrolle stehende Subjekt "Nanabi", aufzuspüren und nach der der Versiegelung in Sunagakure unterzubringen. Der letzte bekannte Aufenthaltsort des Subjekts wurde in Takigakure lokalisiert.
- Die vier übrigen Jinchuuriki und/oder Bijuu der Dörfer Iwagakure, Subjekt "Yonbi" und "Gobi", sowie Kumogakure, Subjekt "Nibi" und "Hachibi", sollen soweit möglich von den genannten Vertragspartnern beobachtet und wenn nötig beschützt werden. Dabei soll der herrschende Friedenzustand mit dem Erd- und Blitzreich nicht gefährdet werden.
Bei Außerkrafttretens oder Änderung einer der hier aufgezählten Punkte bleiben die anderen in ihrem Inhalt und ihrer Bedeutung erhalten. Sollten zwei oder mehr Punkte abgeändert oder gestrichen werden wollen, muss der gesamte Vertrag auf seine Wirksamkeit überprüft und neu verhandelt werden.
Unterzeichnet von
Tsunade - Godaime Hokage
Gaara - Godaime Kazekage
Mei Terumi - Godaime Mizukage
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